GRUNDBESITZER
”Wir halten vor allem Milchkühe und betreiben Forstwirtschaft. Das Grundstück ist 450 ha groß. Die Familie meiner Mutter ist 1694 hierher gezogen. Tja, wir sind wohl nach Snåsa gekommen, um zu bleiben.”
Grundbesitzer Peter Finsås verbirgt ein bescheidenes Lächeln hinter seiner Kaffeetasse, die fast in der großen Hand verschwindet, und schaut hinaus auf den teilweise zugefrorenen See Snåsavatnet. Der Schatten eines Sperbers zeichnet einen perfekten Kreis auf der mit Raureif bedeckten Erde. Die Spur eines Hasen verschwindet unter einem Wacholderbusch am Waldrand.
”Es war ursprünglich eine Pfarrfamilie. Bernt Julius Muus ist wohl der berühmteste. Er ist Ende des 19. Jahrhunderts in die USA ausgewandert und gründete St. Olavs College. Das war die erste Welle der Auswanderung hier in Snåsa, mehr als 500 Einwohner, hauptsächlich junge, arbeitsfähige Leute, verließen das Land. Seit den 1950er Jahren ist die Einwohnerzahl erneut stetig gesunken. Es ist so viel stillgelegt und zentralisiert worden, die Arbeitsplätze sind verschwunden.”
Finsås Gesicht leuchtet auf: ”Mohamed schwimmt immer gegen den Strom. Er zieht dorthin, wo alle anderen wegziehen. Als er mir erzählte, dass er Wasser verkaufen will… tja, da habe ich mir meinen Teil gedacht. Wie alle hier in der Gegend habe ich Wasser als etwas Selbstverständliches angesehen. Wenn ich Durst hatte, habe ich mich einfach heruntergebeugt und aus einem Bach getrunken. Wasser spendet Leben. Wir haben eine reiche Fauna.”
Finsås zählt auf: ”Elche, zahme Rentiere, Hirsche, Rehe, Nerze, Marder, Birkhühner, Haselhühner, Auerhähne, Alpenschneehühner, Moorschneehühner, Eichhörnchen, Streifwölfe, Luchse, Vielfraße… und noch viel mehr. Von der Flora ganz zu schweigen. Wissen Sie, wir sind nur rund 2100 Einwohner hier in Snåsa, aber wir haben 2500 Gewässer und Seen. Aber so ist es ja nicht überall, und ich begann zu verstehen, dass Mohamed eine Vision hatte, dass er auf der richtigen Spur war. Und seitdem war ich bei der Idee mit an Bord.
Jeder, der neue Arbeitsplätze schaffen kann, ist eine Bereicherung für den Ort und die Gemeinde. Und wenn dazu der Grund und Boden, den ich besitze, genutzt werden muss, werde ich mich nicht in den Weg stellen. Ich bin Vorsitzender des Museumsrates, ich kenne die Geschichte hier, und in letzter Zeit habe ich viel an eine Frau gedacht, die Elise hieß. Elise war eine Bauernfrau, die 1894 direkt hier in der Nähe in Hårråmyra, an der Snåsa-Quelle, geboren wurde. Sie sagte immer, dass in der Erde Gold ist. Ich weiß nicht, wie sie darauf kam, und keiner nahm sie richtig ernst, aber sie blieb immer dabei. In letzter Zeit ist mir plötzlich klar geworden, dass es vielleicht das Wasser war, was sie als Gold bezeichnete.”